AM; Aachen; Borngasse; 2013

Leica D-Lux 3; DC Vario-Elmarit 1:2,8-4,9 / 6,3-25,2 Asph; ISO 100; 8 mm A4,0 1/250 sec

meine digitale Fotografie

begann im Jahr 2002 mit einer kompakten Konika KD-310Z, die eine Bildgröße von 3,2 Mega- pixeln im 4:3 Format hat. Mit dieser Kamera habe ich schöne Erinnerungsfotos und durchaus brauchbare Dokumentationsbilder gemacht, wenn auch die tonnenförmige Verzeichnung im Weitwinkelbereich recht deutlich ist. Schon 2007 folgte daraufhin eine  Leica D-Lux 3, in die ein 8,6x4,8 mm² großen Sensor im 16:9 Format mit 10 Megapixeln verbaut ist und deren Optik im Weitwinkelbereich zu deutlich weniger Verzeichnung neigt. Im Randbereich weitwinkliger Aufnahmen zeigt mir die Kamera nun, was sicher auch an meinen gestiegenen Ansprüchen liegt, nicht ganz unerhebliche chromatische Abberationen, die aber in der Nachbearbeitung der Bilder minimiert werden können.
Die Leica D-Lux 3, mit ihrem außergewöhnlichen 16:9 Sensor, ist bei guten Lichtverhältnissen und wenn keine besonderen Ansprüche an die Auslösegeschwindigkeit gestellt werden, immer noch eine angenehme Kamera, die in fast jede Tasch passt und umfassend auch manuell bedienbar ist.

meine digitalen Spiegelrefexkameras

Eine neue Zeit meiner digitalen Fotografie begann 2011 mit dem Kauf einer Nikon D90, einer digitalen Spiegelreflexkamera (DSLR) mit einem Sensor im APS-C Format (23,6x15,8 mm²) und 12,3 Megapixeln. Diese Kamera war die kleinste Spiegelreflex von Nikon mit einem Antrib für den Autofocus (AF) im Kameragehäuse. Damit lassen sich auch ältere AF-Objektive, die nicht über einen eigenen Antrieb für den Autofocus im Objektiv verfügen, an dieser Kamera im AF-Betrieb nutzen.

 

Warum ich eine Nikon gekauft habe?
Nun, es hätte sicherlich auch eine Sigma, Canon, Olympus, Pentax oder Sony usw. sein können, wenn mir nicht ein netter Verwandter vor einigen Jahren eine analoge Nikon F50 aus den 90er Jahren geschenkt hätte, deren Objektiv ich so weiterhin benutzen wollte.

Die Entwicklung des Nikon F-Bajonetts ermöglicht es bisher, auch recht alte Objektive, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, an neuesten Kameragehäusen der nicht ganz schlicht ausgestatteten Modellreihen zu verwenden. Eine lobenswerte Kontinuität.
Ergänzt habe ich diese Nikon D90 durch einige Objektive. Nicht durch neue, neueste Modelle, sondern teilweise durch gebrauchte, mehr als 15 Jahre alte Festbrennweiten und Zoom- objektive. Dabei habe ich ausschließlich Objektive erworben, die sich auch an Kleinbildkameras von Nikon verwenden lassen und eine Mindestlichtstärke von durchgängig  Blende 2,8 haben. Dies aber nicht nur im Hinblick auf meine analogen Kleinbildkameras (24x36 mm²), sondern auch mit Ausblick auf eine Kamera mit Sensor im Kleinbildformat (36x24 mm²).

Vollformat ...

Den beliebten Begriff 'Vollformat' möchte ich im Zusammenhang mit Sensoren in der Größe des Kleinbildformats nicht verwenden, denn was ist Vollformat, also das volle Format, wenn ich an meine Mittelformat- oder gar an Großformatkameras denke, oder meine von 16:9 auf 3:2 und 4:3 umschaltbare Leica D-Lux 3, wo das Vollformat ganze 8,6x4.8 mm² beträgt. Wenn ich eine großformatige Fachkamera mit einem kleinen 6x6 Mittelformat-Magazin versehe, nutze ich nicht das Vollformat dieser Kamera. Aber in die Kleinbildkamera ist kein APS-C Sensor einzubauen, die ist und bleibt eine Kleinbildkamera. Ganz zu schweigen von dem schon ziemlich alten Begriff Vollformat, im Zusammenhang mit Fisheye-Objektiven, der eine ganz bestimmte Eigenschaft dieser Objektive beschreibt, nämlich den Bildkreis des Objektivs, der mindestens so groß ist, wie die Diagonale des Sensors und der damit das volle Format des Sensors nutzt.

Der Begriff Vollformat ist so, wie häufig verwendet, lediglich ein Werbebegriff, der besondere Eigenschaften zu vermitteln sucht, die dieser Begriff 'Vollformat' aber nicht beschreibt.

Im Laufe der Zeit erkannte ich gewisse Einschränkungen, denen ich mit dem Gebrauch der D90 unterliege und die zu kompensieren, teilweise nur schwer möglich sind.

 

Zunächst sind es die Bildreihen, z.B. die Belichtungsreihe für ein High Dynamic Range Image (HDRI) zu erzeugen, die mit der D90 auf drei Bilder beschränkt ist.

 

Bei Objektiven, die keine Daten mit der Kamera austauschen, wie z.B. meinen Zeiss Objektiven für die Hasselblad V-Serie oder die Objektive der Mamiya 645, ist eine Belichtungsmessung von Seiten der D90 nicht möglich. Die Belichtungszeit kann an der D90 eingestellt werden, aber die Belichtungsmessung muss mit einem externen Belichtungsmesser erfolgen.

Im Vorgriff möchte ich hier schon erwähnen, dass diese Objektive an der Nikon D700 sowohl mit manueller Belichtungsmessung, als auch mit Zeitautomatik bei Arbeitsblende genutzt werden können und auch der Fokusindikator funktioniert wie gewohnt.

(Das Zeiss Planar 1:2,8/80 mm der Hasselblad ist z.B. nicht gerade ungeeignet für die Porträtfotografie mit der D700)

 

Bedingt durch das kleinere Sensorformat, ist der Schärfentiefebereich um einen gleich großen Bildausschnitt in der Schärfeebene, bei gleicher Blende, etwas größer als bei einem größeren Sensorformat, weil, wegen des kleineren Bildwinkels auf dem kleineren Sensorformat, eine größere Gegenstandsweite erforderlich ist. Dies gilt in einem mittleren Bereich der Gegenstandsweite unabhängig von der verwendeten Brennweite, wenn die Bereiche in Richtung der Extremwerte der Entfernungseinstellung (z.B. in Richtung der Hyperfokal-distanz) außer Betracht gelassen werden.

Damit ist bei einem größeren Sensorformat eine Freistellung des Objekts durch Nutzung der Schärfentiefe schon bei kleinerer Blende (größere Blendenzahl) möglich, als bei einem kleineren Sensor. Anders ausgedrückt, ist für die gleiche Freistellung bei größerem Sensor eine weniger hoch öffnende Optik erforderlich, was regelmäßig nicht nur der Abbildungsgüte sondern auch den finanziellen Aufwendungen für ein Objektiv zugute kommt.

Im Sommer 2014 war es dann so weit, meine Entscheidung für eine DSLR mit Sensor im Kleinbildformat ist gefallen. Entschieden habe ich mich für eine gebrauchte Nikon D700 mit ca. 12 Megapixeln (MP), nicht mehr als meine Nikon D90 auch hat.

 

Ich habe mich nicht für eine 24 MP DSLR entschieden, die gerade einmal die 1,4-fache Pixelzahl bezogen auf Zeile bzw. Spalte hat, was mir nicht als gewaltiger Auflösungssprung erscheint. Den deutlichen Auflösungssprung sehe ich eher bei ca. 50 MP, wo etwa die doppelte Auflösung eines 12 MP Sensors zu erwarten ist.

Um die Auflösung von 50 MP auf einem Kleinbildsensor vollständig zu nutzen darf sich eine Kamera mit 50 mm Normalobjektiv während der Belichtungszeit nur um weit weniger als einen Winkel von ca. 0,0025° verschwenken. Denn 0,005° entsprechen einem ganzen Pixel und damit der Verschwenkung von der Mitte einer schwarzen zur Mitte der nächsten weißen Linie eines Linienpaares in einem entsprechend dichten Linienrasrer, das sich bei dieser Verschwenkung während der Belichtung insgesamt zu einem mittleren Grauwert auflösen würde. Legt man nun noch als Belichtungszeit mit dem 50 mm Objektiv eine 1/200 sec zugrunde, entsprechen die in der Belichtungszeit überstrichenen 0,0025° einer Winkelgeschwindigkeit von ca. 0,5°/sec oder einer vollen Umdrehung in 2 x 360 sec, also in 12 Minuten, was nun wirklich keine schnelle Bewegung ist.

Hier fehlen natürlich noch Untersuchungsansätze und Formulierungen der Linear- und Rotationsbeschleunigung der Kameramasse durch den Druck auf den Auslöser, wechselnden Winddruck und wodurch auch immer ausgelöste Stativschwingungen sowie Dämpfungen in kinematischer oder auch dynamischer Betrachtung und Formulierung.

 

Aus diesen Überlegungen und der Erfahrung wie aufwändig es schon ist, mit einer 12 MP APS-C Kamera (bei hier vergleichbaren ca. 35 mm Brennweite) Fotografien zu produzieren, die diese 12 MP ausnutzen und nicht zu einem Teil verschwenden, habe ich mich für bescheidene 12 MP entschieden.

Zudem ist die Nikon D700 einwenig gegen Spritzwasser geschützt, was sie von einigen zu dieser Zeit angebotenen 24 MP Kleinbildameras des nicht gehobenen Preissegments abhebt.

 

Im Vergleich der Nikon D700 mit der Nikon D90 stelle ich fest, dass die D700 mit den gleichen Objektiven (geringfügig bis deutlich) 'klarere' Bilder liefert. Dies mag zum Teil an meinen mittelmäßigen Objektiven liegen, die am größeren Sensor mit gleichen 12 MP nicht ganz so gefordert sind, was Auflösung, Schärfe, Kontrast usw. anbelangt, zum anderen Teil daran, dass die 12 MP auf dem Kleinbildsensor einfach bessere MP sind, als die auf dem APS-C Sensor.

Angenehm ist auch, dass der Sensor etwas höhere ISO-Werte verträgt, der Abstand zwischen Signal und Rauschen also eine größere Verstärkung zulässt, was mir besonders in schlecht beleuchteten Sporthallen einen gewissen Vorteil verschafft. Daneben nutze ich auch recht häufig die Möglichkeit, Belichtungsreihen mit bis zu 9 Bildern einzustellen, um Fotografien für die Erzeugung von High Dynamic Range Bildern zu erstellen.

Die Nikon D700 nutze ich, außer auf dem Stativ, bevorzugt mit einem Batterie- Hochformatgriff, mit dem die Kamera noch ausgewogener in der Hand liegt und umgehängt werden kann, ohne die Masse übermäßig zu erhöhen, wenn man den Griff nicht mit zusätzlichen Akkus oder Batterien bestückt. Bestückt man den Griff aber z.B. mit allgemein verfügbaren AA-Batterien, steigt die mögliche Bildfolgefrequenz nicht unerheblich von 5 auf 8 Bilder/sec.

Hierzu möchte ich noch anmerken, dass selbst 8 Bilder/sec viel zu langsam sind, um zum Beispiel den 'richtigen' Augenblich in einer Kampfsportszene zu erfassen. Hier helfen meines Ermessens nur ausreichende Kenntnisse der Bewegungsabläufe, sowie viel Übung und Erfahrung, um den Auslöser der Kamera im richtigen Zeitpunkt vor dem entscheidenden Augenblick zu betätigen, wenn nicht der Zufall für die Ergebnisse bestimmend sein soll.

 

Um einen wesentlichen Eindruck nicht unerwähnt zu lassen:

Ganz so geschmeidig wie die analoge Nikon F100 ist die digitale Nikon D700 nicht, obwohl hier kein motorischer Filmtransport notwendig ist und fast ein Jahrzehnt (Weiter- ?) Entwicklung zwischen diesen beiden Kameras liegt. Aus diesem Grunde funktioniert wohl auch der selbe Kabelfernauslöser an beiden Kameras.

Links: Nikon F100; Sigma Super-Wide II 1:2,8 / 24 mm // Rechts: Nikon D700; AF-Nikkor 1:1,4 / 50 mm

       Für die Einen ist es das Vollformat ....

                                             .... für die Anderen war es schon immer ein Kleinbild.

Objektive mit Festbrennweite,

die ich in letzter Zeit gerne für die Kleinbildfotografie einsetze.

Festbrennweiten für das Kleinbildformat | Foto: © JosWaS

... wird weiter fortgesetzt und ergänzt ...

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